Oliver Ohmann
Heinz Rühmann und „Die Feuerzangenbowle“
Die Geschichte eines Filmklassikers
Lehmstedt Verlag, Leipzig, 2010

„setzen sä säch“, na klar… wer kennt nicht diesen Film mindestens zur Hälfte auswendig: „die Dampfmaschin“, der Heidelbeerwein, die erfundenen Bauarbeiten, usw., wer liebt nicht eine jede dieser Szenen? Nun fiel mir ein Buch in die Hände, in dem der Autor Oliver Ohmann sich die Mühe gemacht hat, der Entstehung der Romanvorlage, der Geschichte der Verfilmungen, der Lebensgeschichte der Beteiligten und allen möglichen anderen Einzelheiten akribisch nachzugehen. Wir erfahren viel Interessantes über die Stars (Heinz Rühmann, Paul Henkels, Erich Ponto…) genauso wie über die herrlichen Nebenrollendarsteller: Wer weiß denn schon, dass z.B. der Oberschulrat („Wissenschaft mit Humor gewürzt – nicht schlecht, nicht schlecht!“) seinerzeit tatsächlich ein gefragter Komiker war oder dass die Darstellerin der Marion Hilde Sessak auch in drei Edgar-Wallace-Filmen zu sehen ist? Ein Detail sei hier übrigens noch ergänzt, nämlich genauere Angaben über den wunderbaren Kanon vom Frühling und seinem Flötenspiel (und nicht zu vergessen: „doch auch auf der Posaune!“). Ein Bekannter von mir hat ihn aus dem Film abgehört und notenschriftlich ins Netz gestellt. Und was passiert? Ein uralter, längst pensionierter evangelischer Pfarrer aus Berlin findet das und meldet sich bei ihm mit der verblüffenden Mitteilung, diese Internetfassung sei nicht ganz korrekt. Er sei damals einer der singenden Schüler gewesen und habe auch das originale Notenblatt noch. Herrlich, oder? Man wird das vielleicht bei der nächsten Auflage des Buches berücksichtigen.

Kurz, ich habe das Buch mit Wonne verschlungen und möchte es Euch sehr weiterempfehlen.