Szeged ist tatsächlich eine Reise wert, auch wenn diese Reise 1200 km lang ist und 16 Stunden
dauert. Seit 13 Jahren besteht bereits eine Verbindung zwischen der Stiftsschule Amöneburg und
dem Karolina Gymnasium in der südungarischen Stadt Szeged, die immer wieder zum Austausch
von Musikgruppen genutzt wird. Diesmal war wieder die Bigband Mönhattan an der Reihe.
Róbert Benczik, Deutschlehrer am Karolina Gymnasium, hatte für uns, 15 Schülerinnen und
Schüler, 3 Lehrerinnen und ein Lehrer aus Amöneburg, ein umfangreiches Konzert- und
Besichtigungsprogramm vorbereitet. Schon am ersten Abend wurden die jungen Musiker von
ihren Gastfamilien sehr herzlich empfangen und mit ungarischen Spezialitäten verwöhnt. Am
nächsten Tag gab es zunächst Hospitationen in verschiedenen Unterrichtsstunden, bevor es nach
dem Essen in der Schulkantine zum Dugonisc-Platz ging, wo das erste Konzert in einem Café
geplant war. Da das Wetter aber doch nicht so schlecht war wie befürchtet, wurde das Konzert
kurzerhand nach draußen auf den Platz verlegt, wo viele Menschen stehen blieben, um dem
satten Sound und dem abwechslungsreichen Programm der Bigband aus Amöneburg zu lauschen.
Lediglich der Kampf mit dem böigen Wind und die Sicherung der Notenständer und -blätter
wurde zu einer Herausforderung, die aber bravourös gemeistert wurde. Eine Einladung für einen
weiteren Auftritt im Café beim nächsten Besuch in Szeged war der Beweis für die erfolgreiche
Performance. Der nächste Tag war spielfrei und ganz der Besichtigung von Budapest gewidmet.
Schwester Gemma aus Budapest hatte diesen Tagesausflug vorbereitet und führte uns
kenntnisreich durch die Stadt zum Burgberg. Führungen in der Matthias-Kirche und im Parlament
und eine Bootsfahrt auf der Donau schlossen sich an. Natürlich gab es auch freie Zeit zum
Bummeln und Einkaufen in der Fußgängerzone.
Das nächste Konzert wartete bereits auf uns am Sonntag in Csengele, einem kleinen Dorf in der
Nähe von Szeged. Dort wurden wir schon mittags sehr herzlichen von den Bewohnern
empfangen, die uns ihr Dorf, die Kirche und das neue Freizeitheim zeigten.
Nach dem sehr reichhaltigen Mittagessen wurden wir beim Empfang des Bürgermeisters weiter
mit landestypischen Köstlichkeiten verwöhnt. Höhepunkt des Tages war das Frühlings-Konzert,
bei dem unsere Bigband zusammen mit dem hervorragenden Blasorchester von Csengele vor
einem begeisterten Publikum auftreten durfte.
Zum Abschluss der Reise gab es am letzten Tag noch ein Konzert in Szeged für die Gastfamilien,
Lehrer und Schüler des Karolina-Gymnasiums. Hier galt es nach dem Besuch der großen Kirmes
zum 1. Mai noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und alle Konzentration aufzubringen, um das
umfangreiche musikalische Programm gut zu bewältigen. Auch hier konnte die Bigband mit ihren
Solisten und der Sängerin Patricia Wrobel das Publikum begeistern. Besonders freuten sich die
Besucher über unser musikalisches Gastgeschenk: Drei ungarische Miniaturen von Bela Bartok,
die von der Saxophon-Gruppe vorgetragen wurden.
Nach einem weiteren kleinen Empfang mit Dankes und Abschiedsworten bestiegen wir etwas
wehmütig und mit vielen schönen Erinnerungen den Bus, um die Heimreise anzutreten, die
diesmal über 18 Stunden dauern sollte, bevor wir die Kirche von Amöneburg hinter den
heimischen Wäldern auftauchen sahen.
Die 18köpfige Bigband wurde von der Amoeneburgia e.V. maßgeblich finanziell unterstützt. Allen
Spendern in der Sonderaktion sei ganz herzlich für Ihren Beitrag gedankt.