26.6.2017, 19.30, Konzertsaal der Stiftsschule

Kennt man die Klarinette in der klassischen Musik vor allem als poetisches Orchesterinstrument, so
lernte man an diesem Abend im Gebälk mit dem Duo Klaripino ihre Klangfarbenvielfalt auf’s
eindrücklichste neu kennen:

Frech, munter, geradezu vorlaut kann dieses Instrument eben auch klingen, lange Bögen genauso
spannen wie rhythmisch-tänzerische Akzente setzen. Die charmante jungen Klarinettistin Regina
Rohrer, die zur Zeit Referendarin an der Stiftsschule ist, begeisterte damit die gut 30 Zuhörer völlig!
Ganz eins mit ihrem Instrument und ebenso sicher wie virtuos von ihrem Mann Jonathan Rohrer am
Flügel begleitet bot sie ein eher spezielles (d.h. mozartfreies) Programm mit Werken von Brahms,
Reger, Poulenc und Stravinsky. Dazu kam noch eine Suite von Milhaud, bei dem Andreas Neubauer
den Geigenpart übernahm und somit aus dem Duo ein Trio machte.

Jonathan Rohrer stellte anschließend zwei seiner Kompositionen auf eigene Texte vor, die ihn von ganz anderer Seite,
nämlich als versierten Chansonier oder Liedermacher zeigten: „Ich werde niemals Bundeskanzler“
und „Wo ist Gott“.

Dem mitreißenden Klezmer-Schwung mit seiner doch immer im Hintergrund
mitschwingenden melancholischen Seite als Konzertabschluss konnte sich wohl keiner entziehen. Mit
einer Zugabe bedankten sich die Künstler für den herzlichen Applaus.

Kilian Gottwald