In einer Feierstunde in der letzten Woche vor den Sommerferien, am 20.06. in der Aula der Stiftsschule wurde Frau Ursula Hübscher nach insgesamt 41 und ½ Dienstjahren von Kollegen, Schüler- und Elternvertreten und einigen Ehemaligen in den Ruhestand verabschiedet.
Der feierliche Rahmen wurde durch gelungene Beiträge des Chores der Stiftsschule umrahmt, der mit Titeln wie „Im Grünen“, „Ich hebe mein Auge auf“, „Alle Dinge dieser Welt“ und final „Keep your lamps“ ihr schon lange gepflegtes Hobby, fleißig im Freundes- und Bekanntenkreis zu Wandern, aufgriff.
Der musikalische Rahmen wurde durch Hartmut Raatz am Flügel und Regina Rohrer virtuos mit der Klarinette komplettiert.
Grußworte des Schulleiters Hans- Georg Lang, des stellvertretenden Schulleiters Thomas Feldpausch, der Schüler- , Eltern- sowie der Arbeitnehmervertreter beschrieben den Werdegang und das Wirken von Ursula Hübscher an der Schule. Besonders gelungen war die Gesangseinlage der Fachschaften Mathematik und Physik, die danach auch noch die fachliche Qualität, die eine oder andere Begebenheit bei der Unterrichtsvorbereitung und den auch aus Sicht der Schüler und Kollegen sehr gelungenen Unterricht hervorhoben. Leider fand allerdings niemand aus der höheren kirchlichen Schulverwaltung die Zeit und den Weg zur persönlichen Verabschiedung.
Ursula Hübscher hatte im Sommerhalbjahr 1977 eine initiale Vertretungsstelle in Mathematik an der Stiftsschule, da die damalige „Mathe-Mafia“ schwerpunktmäßig eigenen Nachwuchs bekam. Dabei hat sie schon so eingeschlagen, dass sie anschließend bis 1979 ihr Referendariat in Mathe und Physik an der Schule machen konnte und danach in das Beamtenverhältnis im Kirchendienst übernommen wurde. Hier begegnete ihr auch der Autor dieses Beitrags und erinnert sich an den hervorragenden Physikunterricht, der auf der Zielgeraden der eigenen Schullaufbahn noch einmal richtig Spaß gemacht hat.
Bald schon wurde sie Fachsprecherin Physik und mit Wirkung vom 01.08.1999 als Naturwissenschaftlerin (!) Pädagogische Leiterin und als einzige Frau Mitglied der Schulleitung der Stiftsschule. Hier erlebte sie 4 Schulleiter und wie der aktuelle Schulleiter und „Altersgenosse“ Hans-Georg Lang hervorhob, war fortan keine Gesamtkonferenz mehr ohne pädagogische Themen denkbar. Ursula Hübscher begleitete den Wandel von einer Halbtagsschule zum 7stündigen Regelunterricht mit Betreuung und entsprechend angepassten weiteren Hausaufgaben. Ihr zweites Anliegen galt dem Wandel vom Erlernen rein reproduzierbaren Wissens zur Vermittlung von Fertigkeiten und Fähigkeiten. Diese Änderung vollzieht sich in den Klassen 5-10 mit einem jährlich steigenden Grad an Selbstständigkeit für die Schüler. So ist auch das „GLÜCK“-Projekt der Klassen 5 und 6 vielen von uns oder unseren Kindern begegnet, die Frage nach der Teilnahme an den meisten Fulda-Wochenenden würde sie mit einiger Sicherheit auch gewinnen…

Ursula Hübscher bedankte sich und ging teilweise sehr konkret auf Grußworte und Hintergründe ein. Sehr fehlen würden ihr natürlich die Schüler und die morgendliche Amöneburg, die immer wieder in den unterschiedlichsten Farben erstrahlt.

Wer dachte, sie hatte damit für den Festakt das letzte Wort, der wurde durch die überraschende und gelungene Einlage von Thomas Martin am Flügel und unseres Mitgliedes und ehemaligen Physiklehrers Bernd Mann als markantem Solo-Bass ganz im Stile von Lois Armstrong eines Besseren belehrt. Sie texteten und intonierten nach „Uncle Sachmos“ “Lullaby“:
„…Die Schule blickt dankbar auf deine Zeit zurück, für deinen Ruhestand wünschen wir viel Glück, Du sagst jetzt „Macht’s gut“ und we say bye bye. Wir denken an dich – at least we will try. Du gehst jetzt in Rente, die Zeit hier ist vorbei. So all we know, it’s time to say good bye. Loo-la – loo – la – loo,
loo-la- loo- la-ly, it’s now to say good by…“