Eng mit den Namen Reinhard Forst und Tobias Brandt verbunden ist das zu Weihnachten und den Ferien schon regelrecht „institutionalisierte“ Schulquiz. Äußerst knifflig und vielfach verschleiert, beschäftigen 13 Fragen plus Superfrage einen Teil der Schulgemeinde über Weihnachten und Neujahr bis eine Woche nach Schulbeginn. – Wirklich eine tolle Initiative, die Kommunikation in den Familien anzuregen und ganz nebenbei den jahresendzeitlichen TV Konsum zu senken.
Erster Ausgangspunkt für das Schulquiz war die Überlegung, Schüler zu eigener Aktivität anzuregen und sie zu ermutigen, dabei auch mit anderen in Verbindung zu treten. Viele Fragen der ersten Jahre sind heute mit einem Klick im Internet zu lösen, etwa die Frage Wer sagt wozu „Mameloschn“? aus dem ersten Quiz 1997. Auch dass sich hinter Carlo Pedersoli der 2016 verstorbene Bud Spencer verbirgt, wäre genauso schnell herauszufinden. Mit dieser Frage verbindet sich noch eine zweite Erfahrung. Wir lesen und hören immer wieder, dass Bud Spencer (Carlo Perdersoli) bei den Olympischen Spielen in Helsinki eine Silbermedaille über 100m Freistilschwimmen gewonnen hatte. Es stellte sich dann heraus, dass es sich um eine Falschinformation handelte. Carlo Pedersoli war zwar italienischer Rekordhalter und zweimaliger Teilnehmer bei Olympischen Spielen, aber die Sache mit der Silbermedaille stimmte nicht.
Ein Lerneffekt in der Geschichte des Schulquizes ist also, dass man einerseits nicht vor Fehlern gefeit ist, dass es aber andererseits notwendig ist, genau zu recherchieren, Quellen zu überprüfen, um Fragen verantwortungsvoll stellen und lösen zu können.
Die Kong-Berge, die nach Aussage von Lexika und Atlanten (während eines Zeitraums von 100 Jahren) Afrika von West nach Ost durchzogen, stellten sich als Fiktion heraus.
Nicht wenige Mitteilungen und Aussagen, die heutzutage zu hören und zu lesen sind, könnte man als Kong-Berge bezeichnen. Eine demokratische Gesellschaft kann aber nur funktionieren, wenn das Fundament für unsere Entscheidungen auch belastbar ist.
Das Schulquiz ist also ein Angebot an die Teilnehmer, genau hinzuschauen und zu recherchieren. Frei und über alle klassischen (Schul-) Fächer hinaus wird die intellektuelle Betätigung gefördert – „Querdenken“ zur Methode. Das Schulquiz richtet sich wie beschrieben, (letztlich) an die ganze Familie und es ist ein gutes Angebot, das in Zeiten der vielfältigen Oberflächlichkeit die Kulturkompetenz erfragt und fördert…
Heute sind deshalb die Fragen Im Schulquiz immer so angelegt, dass man die Lösung auf Anhieb, beispielsweise durch einfache Internetrecherche, eigentlich nicht wissen kann. Es kommt also darauf an, sie mit Hilfe von persönlicher Eingebung, Kombinationsgabe, Familienmitgliedern, Freunden, Büchern, Internet, Verlagen, Institutionen, in vergangenen Jahren durchaus auch (griechischen!) Professoren oder anderer Hilfe und Interaktion zu finden!
Mit dem Schulquiz 2017 beteiligte sich die Amoeneburgia erstmalig mit einem Sockelbetrag in Höhe von 250 EUR für die Preisgelder und stellt eine Verbindung zu den Ehemaligen her. Diese dürfen ab diesem Jahr miträtseln und Ihre Lösungen ebenfalls bis zum Stichtag einsenden. Das Besondere ist nämlich, dass jede richtige Lösung zählt und dann der Name in den Lostopf geworfen wird!
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von Andreas Pigulla